Das oberste Gericht der USA hat entschieden, dass Menschen mit einer Giftspritze hingerichtet werden dürfen. Seit Monaten war die Todesstrafe in den USA nicht mehr vollstreckt worden, weil die Bundesstaaten auf das Urteil warteten. Zuvor war es bei Hinrichtungen mehrmals zu grausigen Szenen gekommen.
In einem Grundsatzurteil zur Todesstrafe hat das Oberste Gericht der USA die Hinrichtung per Giftspritze für rechtens erklärt. Die Hinrichtungsart verstoße nicht gegen das in der US-Verfassung festgeschriebene Verbot grausamer und unüblicherē Strafen, urteilten die höchsten in Washington. Das Urteil wurde mit einer klaren Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen gefällt. Seit mehr als einem halben Jahr wurde in den USA kein Mensch mehr hingerichtet; vor der weiteren Vollstreckung der Todesstrafe hatten die Bundesstaaten das Urteil des Supreme Court abwarten wollen.
Die 1977 eingeführte Todesspritze besteht aus drei Chemikalien: die erste betäubt den Hinrichtungskandidaten, die zweite lähmt seine Muskulatur, die dritte schließlich bringt das Herz zum Stillstand. Verläuft die Injektion planmäßig, wird der Verurteilte rasch bewusstlos und stirbt binnen weniger Minuten.
Wird allerdings die erste Chemikalie nicht richtig verabreicht, können die beiden anderen Wirkstoffe zu furchtbaren Qualen und einem regelrechten Todeskampf führen. Mehrere Hinrichtungen, bei denen genau dieser Fall eintrat, lösten weltweit Entsetzen aus.