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Unterschiede: Gebärdensprache Lautsprache ?

Hallo!

Ich selbst bin hörend, neu hier und habe unteranderem einige Fragen zur Gebärdensprache. Mit "euch" spreche ich in diesem Beitrag die nichthörenden Menschen an.

Ich habe mal gelesen, dass die Gebärdensprache anders strukturiert ist, als Lautsprache. Deshalb sollen einige gehörlose Menschen anders als nicht gehörlose Menschen schreiben die Sätze werden z.B. gramatikalisch anders gebaut. Ich gehe davon aus, dass es für einige von euch deshalb vielleicht schwieriger ist sich mit Hörenden auszutauschen, die davon nichts wissen. Ist das korrekt? Ich selbst habe bis vor kurzem selbst davon nichts gewusst.

Nun habe ich mir die Frage gestellt: Ist es für gehörlose Menschen auch schwieriger Texte zu lesen, wie sie z.B. auf Tagesschau.de stehen oder auf den anderen Internet-Seiten?

Ich frage deshalb, da ich in meinem Studium (Digitale Medien) meine Abschluss-Arbeit über Barrieren für gehörlose Menschen im Internet schreiben möchte. Und da ich noch ganz am Anfang bin, sind bei mir noch sehr, sehr viele Fragen offen.

Ich würde mich über Eure Hilfe sehr freuen. Auch, wenn die Hörenden hier etwas zum Thema beitragen können.

Hallo!

Jo, viele Gehörlosen haben Schwierigkeiten die Texte (Sätze) zu verstehen und mit schreiben.
Aber, manche Gehörlosen können sehr gut deutsch!
Ich habe Gehörlosen Freunde und helfe manchmal zu dolmetschen (mit Gebärdensprache) falls sie net verstehen, auch helfen beim schreiben.
Bin leicht schwerhörig, fragen mich Gehörlosen zum Beispiel was hat der Kollege gesagt, was sagt im Radio, usw... deshalb helfe ich gerne zu dolmetschen.


 Eine Welt der Stille: Untersuchungen zur Erfahrungswelt Gehörloser als...Von Annette Höhne

 
******************************************************* ****************** 


Hinweis: Gleichwertige Infos mehr dazu zu diesem Thema - siehe Diplomarbeit 
(Achtung: 20 MB große PDF-Datei)


Erfahrungen mit Gehörlosen?

Wir Gehörlosen - Berichte - Unser Leben

Eine Sprache, die man sieht
 - 
Deafzone - FORUM - Gut Deutsch schreiben?
ich bin hochgradig schwerhörig ,trotzdem verstehe ich alle untertitel  im fernseh oder internet, schon als schülerin las ich im bayern3 wegen englische filme eingebaute  deutsche untertitel.  allerdings ist der untertitel oft  zu den gesprochen etwas anders dargestellt .
im fernseh habe ich mit dolmetscherin probs , kann wegen der  unterschiedliche gebärdesprache kaum verstehen und das bild zu klein für mich ist .

du hast recht mit deiner vermutungen, die gebärdesprache wird anders wie in lautsprache gesprochen , die vollständige satzbau  werden oft weggelassen. deshalb schreiben viele im gebärdliche gramatik . ich selber muss oft mehrmals lesen, was der schreiber meint !
Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an.

Danke schön für eure Antworten. Ihr helft mir damit sehr! Auch einen besonderen Dank an Merleee für die vielen Links. Es hilft mir wirklich sehr, da ich noch immer Literatur für meine Arbeit suche!

Vielen Dank nochmal euch allen!

Je mehr ich über dieses Thema lese, desto mehr stelle ich fest, wie wenig ich darüber bisher gewusst habe und wie wenig ich noch immer darüber weiss. Ich denke es geht vielen Hörenden wie mir. Man macht sich leider zu wenige Gedanken darüber. Wenn ich mal doofe Fragen stelle, dann nur aus Unwissenheit.

Gibt es in der Gebärden-Sprache eigentlich eine förmliche Anrede? In der deutschen Lautsprache schreibt ein Amt mich z. B. mit "Sie" an. Freunde sagen zu mir aber "Du". In der englischen Lautsprache spricht und schreibt man aber alle mit "You", also "Du" an. Oder ist das hier auch abhängig vom Land?

Quote:
Originalpost von: "blumblaum

Danke schön für eure Antworten. Ihr helft mir damit sehr! Auch einen besonderen Dank an Merleee für die vielen Links. Es hilft mir wirklich sehr, da ich noch immer Literatur für meine Arbeit suche!

Vielen Dank nochmal euch allen!

Je mehr ich über dieses Thema lese, desto mehr stelle ich fest, wie wenig ich darüber bisher gewusst habe und wie wenig ich noch immer darüber weiss. Ich denke es geht vielen Hörenden wie mir. Man macht sich leider zu wenige Gedanken darüber. Wenn ich mal doofe Fragen stelle, dann nur aus Unwissenheit.

Gibt es in der Gebärden-Sprache eigentlich eine förmliche Anrede? In der deutschen Lautsprache schreibt ein Amt mich z. B. mit "Sie" an. Freunde sagen zu mir aber "Du". In der englischen Lautsprache spricht und schreibt man aber alle mit "You", also "Du" an. Oder ist das hier auch abhängig vom Land?

Hallo,

vielleicht hilft dir auch diesen Schreiben, die ich sehr gut finde, über Gehörlose, wie sie sind.. Vielleicht es dir sehr hilsreich!!!?

Ich bin Schwerhörig, früher hatte ich auch keine Erfahrung mit Gehörlosen gehabt. Erfuhr ich erst später, nach der Schulentlassung, dass Schwerhörig und Gehörlos ein großer Unterschied ist. Teilweise haben aber einige Schwerhörigen auch große Probleme mit Deutschgrammatik.

Lg Grüße Emely


Gehörlos - Was heißt das?

<o:p></o:p>

"Gehörlosigkeit ist einfach, wenn man

nichts hören kann und mit den Händen redet -

sonst ist alles genauso wie bei anderen

Leuten", glauben viele Menschen. Und

dann sind sie ganz verwundert, wenn ich

widerspreche. "Was ist denn noch

anders?", wollen sie wissen. "Ich

hatte mal einen Kollegen, der konnte nichts

hören, aber sonst war der ganz normal",

erzählen manche. "Also, wo ist da der

große Unterschied?"

<o:p> </o:p>

Die Frage ist berechtigt, auf den ersten

Blick erscheint ja alles so einfach und klar.

Nur ist die Antwort nicht so leicht. Denn

natürlich ist ein Gehörloser nicht wie der

andere, und man kann nicht mal eben eine

Studienreise nach Gehörlosistan oder

Gebärdenland machen, um die Lebensweise der

Bewohner kennenzulernen. Trotz mehrerer Jahre

Unterricht in Gebärdensprache,

Selbstversuchen mit Ohrstöpseln und

weggedrehtem Ton am Fernseher, vielen

privaten Kontakten zu Gehörlosen sowie Arbeit

für und mit Gehörlosen kann ich Ihnen noch

immer nicht erklären, wie es wohl ist,

gehörlos zu sein. Nein, ich kann es mir nicht

einmal vorstellen - viel zu tief sind wir

Hörende in der Welt der Geräusche

verwurzelt.

<o:p></o:p>

Was ich jedoch zu wissen glaube, ist, dass es

zwischen Gehörlosen und Hörenden durchaus

einige Unterschiede im Denken und Handeln

gibt. Das meine ich keineswegs wertend!

Ähnlich verhält es sich mit Nord- und

Süddeutschen, Ost- und Westdeutschen. Der

andere ist immer "irgendwie

anders". Sich gegenseitig wirklich zu

akzeptieren, fällt leichter, wenn man die

Unterschiede kennt und annimmt, statt sie

großzügig zu übersehen oder beiseite zu

drängen. Um jemand anderen anzunehmen, wie er

ist, muss man erstmal wissen, wie er ist.

<o:p> </o:p>

Von "Du verstehst die Gehörlosen

wirklich gut" bis "So ein Quatsch,

das ist doch ganz anders" habe ich schon

alle Stufen von Lob und Tadel bekommen, wenn

ich dachte, etwas kapiert zu haben. Ich kann

Ihnen hier also keine letzten Weisheiten

bieten, sondern nur aus meiner Erfahrung und

meiner ganz subjektiven Sicht ein paar Dinge

schildern, worin sich Gehörlose von Hörenden

unterscheiden. Vielleicht wächst so ein

bisschen mehr Verständnis füreinander heran

oder sogar die Neugierde in Ihnen, selbst

einmal Gehörlose kennenzulernen und sich ein

eigenes Bild zu machen.

Eine Welt ohne Musik

<o:p></o:p>

Häufig befällt Hörende Mitleid, "weil

die armen Gehörlosen ja keine Musik und kein

Vogelgezwitscher hören können." Mal

abgesehen davon, dass die meisten Hörenden

das vielgelobte "Vogelzwitschern"

so gut wie nie bewusst wahrnehmen (das Gehirn

filtert es als "unwichtige"

Information heraus): Vermissen Sie die

ultravioletten Farben der Blumen? Oder die

Ultraschallrufe der Fledermäuse? (Menschen

können kein ultraviolettes Licht sehen und

keinen Ultraschall hören.) Wohl kaum. Ähnlich

geht es Gehörlosen, die von Geburt oder

frühen Kindesjahren an nicht hören können:

Sie vermissen häufig keine Musik, weil sie

noch nie welche gehört haben. Die Musik fehlt

Ihnen nicht in ihrer Welt.

<o:p> </o:p>

Ich sehe schon die Aufschreie einiger

Gehörloser, die von sich selbst erzählen,

dass sie ohne Musik nicht leben könnten. Die

es lieben, ihre Hand aufs Klavier zu legen,

Diskotheken zu besuchen oder ihre

Stereoanlage zu Hause voll aufzudrehen. Sie

nehmen die Schwingungen mit den Fingern, den

Füßen und dem Bauch wahr. Dabei können sie

sich viel besser auf Feinheiten konzentrieren

als Hörende, deren Gehirn voll ausgelastet

ist mit den Signalen von den Ohren. Für die

Musikliebhaber unter den Gehörlosen kann das

ein ähnlich schönes Erlebnis sein wie das

"richtige" Hören.

<o:p></o:p>

Sehen statt hören

<o:p> </o:p>

Die Welt hält für Gehörlose nicht weniger

Schönheiten bereit, nur liegen die

Schwerpunkte anders, als wir Hörende es

gewohnt sind. Dass Gehörlose Schwingungen des

Bodens, eines Tisches oder anderer

Gegenstände viel bewusster wahrnehmen, haben

wir eben schon erfahren. Vor allem nutzen sie

aber ihr Sehen. Informationen zum

Orientieren, Lernen, Interagieren mit der

Umwelt, die Kommunikation - fast alles

verläuft optisch. Sehr viele Gehörlose denken

sogar in Gebärdensprache, daher der Name

dieser Website. (Das Gehirn verarbeitet die

Gebärdensprache jedoch in den Sprachzentren

und nicht in den Arealen für visuelle

Reize.)

<o:p></o:p>

Im Gegensatz zum Gehör, das ständig Geräusche

aufnimmt, muss man mit den Augen hinschauen,

um etwas zu sehen. Darum kann an Gehörlosen

schnell mal etwas vorbeilaufen. Wie die

Königin von England heißt, schnappen Hörende

zwischendurch mal auf, ein Gehörloser weiß

die Antwort nur dann, wenn er genau diese

Information gelesen oder gesehen hat - en

passant erfährt er das nicht. Das kann

schnell zu Missverständnissen führen, wenn

ein Gehörloser nicht zur Betriebsversammlung

erscheint (der Termin wurde nur per

Lautsprecher durchgegeben), den Geburtstag

eines Kollegen vergessen hat (das heimliche

Getuschel konnte er nicht hören) oder ein

Kind nicht weiß, dass Hunde bellen. Deswegen

sind Gehörlose nicht stur oder gar dumm. Man

muss es ihnen nur so mitteilen, dass sie es

sehen können.

<o:p> </o:p>

Womit wir beim Thema Lippenlesen wären. Haben

Sie das schon einmal versucht? Also, ich kann

das kaum. Ein bisschen machen wir es

unbewusst alle, doch alleine damit ganze

Wörter oder Sätze zu verstehen, ist

unheimlich schwierig. Aber von den Gehörlosen

erwarten Hörende, dass sie alles verstehen,

was wir vor uns hinnuscheln. Ich kenne

Gehörlose, die sehr gut Absehen können, doch

auch die müssen passen, wenn ich "ganz

normal" fast ohne Lippenbewegungen

spreche. Ein wenig mehr Anstrengung auf

unserer Seite kann da wahre Wunder wirken.

<o:p></o:p>

Wenn die Unterhaltung in Gebärdensprache

verläuft, dreht sich die Situation plötzlich

um. Für Gehörlose ist es keine Schwierigkeit,

einem Dialog zu folgen, in dem zwei Personen

gleichzeitig gebärden (ich dagegen verliere

sofort den Faden). Sie erkennen mühelos

verwaschen ausgeführte

("genuschelte") Gebärden und können

ohne Probleme in eine laufende Diskussion

einsteigen. Möchten Sie eine Ahnung davon

erhaschen, wie sich Gehörlose unter lauter

Hörenden fühlen? Dann besuchen Sie eine Feier

von Gehörlosen, oder gehen Sie zu einer

Aufführung eines Gebärdensprachtheaters.

Dieser Rat ist ernst gemeint. Sie lernen

dadurch mehr als aus vielen, vielen schlauen

Büchern.

<o:p> </o:p>

Vielleicht haben Sie ja das Glück, an einem

Abend mit Gebärdensprachpoesie teilnehmen zu

können. Das gibt es wirklich, und das ist

wunderschön. Auch wenn Sie überhaupt nichts

verstehen. "Das kann man nicht

übersetzen", hat eine Dolmetscherin auf

den Kulturtagen der Gehörlosen gesagt.

"Das ist wie bei einem Gedicht von

Enzensberger: Man muss es einfach

genießen." Auch ohne zu wissen, worum es

in dem Gedicht geht - schön vorgetragene

Gebärdensprachpoesie nimmt bei mir den

direkten Weg zur Ebene der Gefühle. So wie

sonst nur die Musik. "Die armen Hörenden

haben keine Gebärdensprachpoesie..."

<o:p></o:p>

<o:p> </o:p>

Eine sprachliche Minderheit

<o:p></o:p>

Mit der Gebärdensprache blühen Gehörlose auf,

fallen die vermeintlichen Barrieren in ihrem

Leben. In Gebärdensprache können sie sich

locker über alles unterhalten, Witze machen

(die sich unmöglich in Lautsprache übertragen

lassen) und Lieder singen (einem

Gebärdensprachchor zuzuschauen, ist einfach

phantastisch). "Wir sind nicht

behindert", erklären darum Gehörlose

immer wieder Hörenden. "Wir sind eine

sprachliche Minderheit." Und tatsächlich

erinnern die durchaus vorhandenen Probleme

Gehörloser in einer hörenden Umwelt weniger

den Sorgen Behindeter, als vielmehr den

Schwierigkeiten eines Deutschen in einem

Urlaubsland, dessen Sprache er nicht kann.

<o:p> </o:p>

Noch einen wesentlichen Unterschied zu

beispielsweise Rollstuhlfahrern oder Blinden

gibt es: Gehörlosigkeit kann man nicht sehen.

Wenn man als Hörender einen Gehörlosen von

hinten anspricht und er nicht reagiert, kann

kein Mensch wissen, dass er nicht stur ist,

sondern einfach nichts gehört hat. Oder Sie

fragen jemanden nach dem Weg, und er

antwortet völlig überraschend mit einer

Stimme, die grell laut und unverständlich

ist. Ich gebe zu, dass ich auch jetzt noch

manchmal einen Schreck bekomme, wenn ich

gerade nicht damit rechne. Es ist unglaublich

schwierig für Gehörlose, ihre Stimme gut zu

kontrollieren, ohne sich dabei selbst zu

hören. Nur wenigen gelingt das so gut, dass

kaum etwas zu bemerken ist, die meisten

sprechen "seltsam", manche kann man

gar nicht verstehen. Auf jeden Fall weiß ein

Hörender vorher nicht, dass sein Gegenüber

gehörlos ist und wie er sich verhalten soll.

<o:p></o:p>

Mag die Aussprache vielleicht undeutlich sein

- "stumm" sind Gehörlose nicht und

deshalb auch nicht "taubstumm".

Diesen Begriff empfinden Gehörlose sogar als

Beleidigung, und Hörende sollten ihn daher

nicht gebrauchen. Er steht zwar immer wieder

in Zeitungen, und viele Ärzte benutzen ihn,

doch das zeigt nur, wie wenig wir Hörenden

über Gehörlose wissen. Sagen Sie besser

"gehörlos". Auch das Wort

"taub" akzeptieren viele Gehörlose,

manche bevorzugen es sogar, weil es nicht die

Gehör-"losigkeit" betont.

<o:p> </o:p>

Weil Gehörlose sich selbst als sprachliche

Minderheit ansehen, ist die Gehörlosigkeit

für sie auch keine Krankheit, wie viele

Hörende sie einordnen würden. Wenn die

berühmte Märchenfee ihre Runde bei Gehörlosen

machen und jedem drei Wünsche zugestehen

würde, bekäme sie bestimmt lauter Dinge

genannt wie Haus, Reise, Auto, Computer,

Motorrad, ... und auch Gesundheit. Mit dieser

"Gesundheit" wäre aber meistens

nicht gemeint: "Ich will hören

können", sondern der Schutz vor

Krankheiten und Behinderungen, zu denen

Gehörlosigkeit eben nicht gezählt wird.

<o:p></o:p>

Das eben Geschriebene möchte ich aber

einschränken: Es gibt sehr wohl Gehörlose,

die sehr gerne hören würden. Vermutlich sind

das sogar mehr, als es zugeben würden. Diese

Gehörlosen sehen ihre Gehörlosigkeit häufig

auch als Behinderung an und versuchen, sie zu

minimieren, sie eventuell zu verbergen,

jedenfalls so "normal" (was in

diesem Fall "hörend" bedeutet) wie

möglich zu sein. Daran ist nichts

auszusetzen. Es ist eine persönliche

Einstellung, die ebenso akzeptiert werden

sollte wie die Entscheidung, sich voll auf

die eigene Gehörlosigkeit einzulassen.

<o:p> </o:p>

Ganz grob ausgedrückt gibt es also zwei

Gruppen von Gehörlosen, die sich darin

unterscheiden, ob sie die Laut- oder die

Gebärdensprache als ihre Muttersprache

ansehen. Leider lehnen einige Gehörlose die

Entscheidung der jeweils anderen Gruppe ab,

wodurch es zu Spannungen kommen kann. Dabei

haben beide Parteien die gleichen Probleme in

der Kommunikation mit Hörenden, sie gehen nur

auf verschiedene Arten damit um. Etwas mehr

Toleranz untereinander wäre sehr hilfreich,

die gemeinsamen Probleme zu lösen.

<o:p></o:p>

Irgendwie anders

<o:p> </o:p>

Als Lübecker, der nun in der Nähe von

Heidelberg lebt, reibe ich mir manchmal

verwundert die Augen, was für Sitten und

Gebräuche es hier gibt. Und beim Urlaub in

Frankreich, Ungarn, Dänemark oder sonstwo ist

es ebenso. Und mitunter auch, wenn ich mit

Gehörlosen Kontakt habe. Sie sind eben da,

die kleinen Unterschiede im Verhalten. Nicht

alle bei jedem Gehörlosen, aber so gaaanz

pauschal betrachtet fallen gewisse

Eigenheiten schon auf. Schließlich hat sogar

das Visuelle Theater aus Hamburg einige

Punkte in Sketche verarbeitet, die in der

Fernsehsendung "Sehen statt hören"

ausgestrahlt wurden. Hier seien drei Punkte

genannt, die mir aufgefallen sind und den

Kontakt zu Gehörlosen betreffen.

<o:p></o:p>

Wenn Sie einen Brief oder ein Fax von einem

"typischen" Gehörlosen bekommen,

werden Sie bemerken, dass es sofort zur Sache

geht. Da gibt es keine Höflichkeitsfloskeln

zur Einleitung und keine Umschreibungen, da

steht nach der Anrede sofort: "Ich will

mir deine Kreissäge ausleihen" oder

etwas ähnliches. Direkt. Das kommt einem

Hörenden schon komisch vor. Wir sind es

gewohnt, alles ganz umständlich als höfliche

Frage zu verpacken, umgeben von

nichtssagenden Anläufen und nachfolgenden

Belanglosigkeiten. Wenn ein Gehörloser so

etwas liest, weiß er manchmal gar nicht,

worum es in dem Brief eigentlich geht. Ihm

sind klare Aussagen lieber. Mit Unhöflichkeit

hat das nichts zu tun.

<o:p> </o:p>

Sollten Sie ein Treffen mit einem Gehörlosen

abmachen, kann es sein, dass Sie alleine am

vereinbarten Ort stehen. Manche Gehörlose

sehen Verabredungen nur dann als bindend an,

wenn sie ausdrücklich "fest"

abgemacht sind. Wollen Sie also auf Nummer

sicher gehen, fragen Sie lieber nach, ob der

Termin "fest" ist.

<o:p></o:p>

Richtig engen Kontakt zu Gehörlosen bekommen

nur wenige Hörende. Selbst Leute, die gut

gebärden können und sich schon jahrelang mit

Gehörlosen treffen, sind oft erstaunt, wie

unverbindlich die Beziehungen bleiben. Häufig

sind es nur Zweckgemeinschaften, die so lange

bestehen, bis ein gemeinsames Projekt

abgeschlossen ist. Danach bricht die

Verbindung ab oder geht zumindest stark

zurück, bis es ein neues Ziel gibt. Kontakte

ohne Anlass sind selten.

<o:p> </o:p>

Wenn Sie bis hier gelesen haben, dann wissen

Sie nun ein bisschen besser, wieso es nicht

so einfach ist, Gehörlosigkeit zu erklären.

Ich denke, so ganz genau kann das kein

Hörender und wahrscheinlich auch kein

Gehörloser. Denn bei aller Pauschalisierung

sollten wir bitte eines nicht vergessen:

Die Menschen sind verschieden - jeder

einzelne

Hallo Emely!

Danke schön für deinen Beitrag! Könntest du mir sagen woher du diesen Text hast? Ich muss das später angeben, wenn ich etwas davon verwende.

Hallo, ich bin gehörlos und höre gar nicht. seit ich geboren bin.

 Aber umgehen geht schon, nur schwieriger ist es dass fremde leute kommunktion sehr sehr schwer, ich lese nur vom mund ab. Ah das klappt meistens und manchmal klappt das auch nicht.

 

Ich unterhalte mit gebärdesprache und stimme zu.

Ich finde gehörlosen haben nicht leicht.

Mir ist auch aufgefallen,das einige im TV mit untertiteln.
Oft mal ein ganze Satz nicht angegeben worden,wahrscheinlich sind zu schnell gesprochen oder Der UT bearbeitung war kleiner Defekt.
Quote:
Originalpost von: "blumblaum

Hallo Emely!

Danke schön für deinen Beitrag! Könntest du mir sagen woher du diesen Text hast? Ich muss das später angeben, wenn ich etwas davon verwende.

 

http://www.visuelles-denken.de/Gehoerlos.html

Danke schön! Smile
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