Hallo!
Ich selbst bin hörend, neu hier und habe unteranderem einige Fragen zur Gebärdensprache. Mit "euch" spreche ich in diesem Beitrag die nichthörenden Menschen an.
Ich habe mal gelesen, dass die Gebärdensprache anders strukturiert ist, als Lautsprache. Deshalb sollen einige gehörlose Menschen anders als nicht gehörlose Menschen schreiben die Sätze werden z.B. gramatikalisch anders gebaut. Ich gehe davon aus, dass es für einige von euch deshalb vielleicht schwieriger ist sich mit Hörenden auszutauschen, die davon nichts wissen. Ist das korrekt? Ich selbst habe bis vor kurzem selbst davon nichts gewusst.
Nun habe ich mir die Frage gestellt: Ist es für gehörlose Menschen auch schwieriger Texte zu lesen, wie sie z.B. auf Tagesschau.de stehen oder auf den anderen Internet-Seiten?
Ich frage deshalb, da ich in meinem Studium (Digitale Medien) meine Abschluss-Arbeit über Barrieren für gehörlose Menschen im Internet schreiben möchte. Und da ich noch ganz am Anfang bin, sind bei mir noch sehr, sehr viele Fragen offen.
Ich würde mich über Eure Hilfe sehr freuen. Auch, wenn die Hörenden hier etwas zum Thema beitragen können.
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- 9. November 2009 14:49
Jo, viele Gehörlosen haben Schwierigkeiten die Texte (Sätze) zu verstehen und mit schreiben.
Aber, manche Gehörlosen können sehr gut deutsch!
Ich habe Gehörlosen Freunde und helfe manchmal zu dolmetschen (mit Gebärdensprache) falls sie net verstehen, auch helfen beim schreiben.
Bin leicht schwerhörig, fragen mich Gehörlosen zum Beispiel was hat der Kollege gesagt, was sagt im Radio, usw... deshalb helfe ich gerne zu dolmetschen.



Eine Welt der Stille: Untersuchungen zur Erfahrungswelt Gehörloser als...Von Annette Höhne
im fernseh habe ich mit dolmetscherin probs , kann wegen der unterschiedliche gebärdesprache kaum verstehen und das bild zu klein für mich ist .
du hast recht mit deiner vermutungen, die gebärdesprache wird anders wie in lautsprache gesprochen , die vollständige satzbau werden oft weggelassen. deshalb schreiben viele im gebärdliche gramatik . ich selber muss oft mehrmals lesen, was der schreiber meint !

Danke schön für eure Antworten. Ihr helft mir damit sehr! Auch einen besonderen Dank an Merleee für die vielen Links. Es hilft mir wirklich sehr, da ich noch immer Literatur für meine Arbeit suche!
Vielen Dank nochmal euch allen!
Je mehr ich über dieses Thema lese, desto mehr stelle ich fest, wie wenig ich darüber bisher gewusst habe und wie wenig ich noch immer darüber weiss. Ich denke es geht vielen Hörenden wie mir. Man macht sich leider zu wenige Gedanken darüber. Wenn ich mal doofe Fragen stelle, dann nur aus Unwissenheit.
Gibt es in der Gebärden-Sprache eigentlich eine förmliche Anrede? In der deutschen Lautsprache schreibt ein Amt mich z. B. mit "Sie" an. Freunde sagen zu mir aber "Du". In der englischen Lautsprache spricht und schreibt man aber alle mit "You", also "Du" an. Oder ist das hier auch abhängig vom Land?
Danke schön für eure Antworten. Ihr helft mir damit sehr! Auch einen besonderen Dank an Merleee für die vielen Links. Es hilft mir wirklich sehr, da ich noch immer Literatur für meine Arbeit suche!
Vielen Dank nochmal euch allen!
Je mehr ich über dieses Thema lese, desto mehr stelle ich fest, wie wenig ich darüber bisher gewusst habe und wie wenig ich noch immer darüber weiss. Ich denke es geht vielen Hörenden wie mir. Man macht sich leider zu wenige Gedanken darüber. Wenn ich mal doofe Fragen stelle, dann nur aus Unwissenheit.
Gibt es in der Gebärden-Sprache eigentlich eine förmliche Anrede? In der deutschen Lautsprache schreibt ein Amt mich z. B. mit "Sie" an. Freunde sagen zu mir aber "Du". In der englischen Lautsprache spricht und schreibt man aber alle mit "You", also "Du" an. Oder ist das hier auch abhängig vom Land?
Hallo,
vielleicht hilft dir auch diesen Schreiben, die ich sehr gut finde, über Gehörlose, wie sie sind.. Vielleicht es dir sehr hilsreich!!!?
Ich bin Schwerhörig, früher hatte ich auch keine Erfahrung mit Gehörlosen gehabt. Erfuhr ich erst später, nach der Schulentlassung, dass Schwerhörig und Gehörlos ein großer Unterschied ist. Teilweise haben aber einige Schwerhörigen auch große Probleme mit Deutschgrammatik.
Lg Grüße Emely
Gehörlos - Was heißt das?
<o:p></o:p>
"Gehörlosigkeit ist einfach, wenn man
nichts hören kann und mit den Händen redet -
sonst ist alles genauso wie bei anderen
Leuten", glauben viele Menschen. Und
dann sind sie ganz verwundert, wenn ich
widerspreche. "Was ist denn noch
anders?", wollen sie wissen. "Ich
hatte mal einen Kollegen, der konnte nichts
hören, aber sonst war der ganz normal",
erzählen manche. "Also, wo ist da der
große Unterschied?"
<o:p> </o:p>
Die Frage ist berechtigt, auf den ersten
Blick erscheint ja alles so einfach und klar.
Nur ist die Antwort nicht so leicht. Denn
natürlich ist ein Gehörloser nicht wie der
andere, und man kann nicht mal eben eine
Studienreise nach Gehörlosistan oder
Gebärdenland machen, um die Lebensweise der
Bewohner kennenzulernen. Trotz mehrerer Jahre
Unterricht in Gebärdensprache,
Selbstversuchen mit Ohrstöpseln und
weggedrehtem Ton am Fernseher, vielen
privaten Kontakten zu Gehörlosen sowie Arbeit
für und mit Gehörlosen kann ich Ihnen noch
immer nicht erklären, wie es wohl ist,
gehörlos zu sein. Nein, ich kann es mir nicht
einmal vorstellen - viel zu tief sind wir
Hörende in der Welt der Geräusche
verwurzelt.
<o:p></o:p>
Was ich jedoch zu wissen glaube, ist, dass es
zwischen Gehörlosen und Hörenden durchaus
einige Unterschiede im Denken und Handeln
gibt. Das meine ich keineswegs wertend!
Ähnlich verhält es sich mit Nord- und
Süddeutschen, Ost- und Westdeutschen. Der
andere ist immer "irgendwie
anders". Sich gegenseitig wirklich zu
akzeptieren, fällt leichter, wenn man die
Unterschiede kennt und annimmt, statt sie
großzügig zu übersehen oder beiseite zu
drängen. Um jemand anderen anzunehmen, wie er
ist, muss man erstmal wissen, wie er ist.
<o:p> </o:p>
Von "Du verstehst die Gehörlosen
wirklich gut" bis "So ein Quatsch,
das ist doch ganz anders" habe ich schon
alle Stufen von Lob und Tadel bekommen, wenn
ich dachte, etwas kapiert zu haben. Ich kann
Ihnen hier also keine letzten Weisheiten
bieten, sondern nur aus meiner Erfahrung und
meiner ganz subjektiven Sicht ein paar Dinge
schildern, worin sich Gehörlose von Hörenden
unterscheiden. Vielleicht wächst so ein
bisschen mehr Verständnis füreinander heran
oder sogar die Neugierde in Ihnen, selbst
einmal Gehörlose kennenzulernen und sich ein
eigenes Bild zu machen.
Eine Welt ohne Musik
<o:p></o:p>
Häufig befällt Hörende Mitleid, "weil
die armen Gehörlosen ja keine Musik und kein
Vogelgezwitscher hören können." Mal
abgesehen davon, dass die meisten Hörenden
das vielgelobte "Vogelzwitschern"
so gut wie nie bewusst wahrnehmen (das Gehirn
filtert es als "unwichtige"
Information heraus): Vermissen Sie die
ultravioletten Farben der Blumen? Oder die
Ultraschallrufe der Fledermäuse? (Menschen
können kein ultraviolettes Licht sehen und
keinen Ultraschall hören.) Wohl kaum. Ähnlich
geht es Gehörlosen, die von Geburt oder
frühen Kindesjahren an nicht hören können:
Sie vermissen häufig keine Musik, weil sie
noch nie welche gehört haben. Die Musik fehlt
Ihnen nicht in ihrer Welt.
<o:p> </o:p>
Ich sehe schon die Aufschreie einiger
Gehörloser, die von sich selbst erzählen,
dass sie ohne Musik nicht leben könnten. Die
es lieben, ihre Hand aufs Klavier zu legen,
Diskotheken zu besuchen oder ihre
Stereoanlage zu Hause voll aufzudrehen. Sie
nehmen die Schwingungen mit den Fingern, den
Füßen und dem Bauch wahr. Dabei können sie
sich viel besser auf Feinheiten konzentrieren
als Hörende, deren Gehirn voll ausgelastet
ist mit den Signalen von den Ohren. Für die
Musikliebhaber unter den Gehörlosen kann das
ein ähnlich schönes Erlebnis sein wie das
"richtige" Hören.
<o:p></o:p>
Sehen statt hören
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Die Welt hält für Gehörlose nicht weniger
Schönheiten bereit, nur liegen die
Schwerpunkte anders, als wir Hörende es
gewohnt sind. Dass Gehörlose Schwingungen des
Bodens, eines Tisches oder anderer
Gegenstände viel bewusster wahrnehmen, haben
wir eben schon erfahren. Vor allem nutzen sie
aber ihr Sehen. Informationen zum
Orientieren, Lernen, Interagieren mit der
Umwelt, die Kommunikation - fast alles
verläuft optisch. Sehr viele Gehörlose denken
sogar in Gebärdensprache, daher der Name
dieser Website. (Das Gehirn verarbeitet die
Gebärdensprache jedoch in den Sprachzentren
und nicht in den Arealen für visuelle
Reize.)
<o:p></o:p>
Im Gegensatz zum Gehör, das ständig Geräusche
aufnimmt, muss man mit den Augen hinschauen,
um etwas zu sehen. Darum kann an Gehörlosen
schnell mal etwas vorbeilaufen. Wie die
Königin von England heißt, schnappen Hörende
zwischendurch mal auf, ein Gehörloser weiß
die Antwort nur dann, wenn er genau diese
Information gelesen oder gesehen hat - en
passant erfährt er das nicht. Das kann
schnell zu Missverständnissen führen, wenn
ein Gehörloser nicht zur Betriebsversammlung
erscheint (der Termin wurde nur per
Lautsprecher durchgegeben), den Geburtstag
eines Kollegen vergessen hat (das heimliche
Getuschel konnte er nicht hören) oder ein
Kind nicht weiß, dass Hunde bellen. Deswegen
sind Gehörlose nicht stur oder gar dumm. Man
muss es ihnen nur so mitteilen, dass sie es
sehen können.
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Womit wir beim Thema Lippenlesen wären. Haben
Sie das schon einmal versucht? Also, ich kann
das kaum. Ein bisschen machen wir es
unbewusst alle, doch alleine damit ganze
Wörter oder Sätze zu verstehen, ist
unheimlich schwierig. Aber von den Gehörlosen
erwarten Hörende, dass sie alles verstehen,
was wir vor uns hinnuscheln. Ich kenne
Gehörlose, die sehr gut Absehen können, doch
auch die müssen passen, wenn ich "ganz
normal" fast ohne Lippenbewegungen
spreche. Ein wenig mehr Anstrengung auf
unserer Seite kann da wahre Wunder wirken.
<o:p></o:p>
Wenn die Unterhaltung in Gebärdensprache
verläuft, dreht sich die Situation plötzlich
um. Für Gehörlose ist es keine Schwierigkeit,
einem Dialog zu folgen, in dem zwei Personen
gleichzeitig gebärden (ich dagegen verliere
sofort den Faden). Sie erkennen mühelos
verwaschen ausgeführte
("genuschelte") Gebärden und können
ohne Probleme in eine laufende Diskussion
einsteigen. Möchten Sie eine Ahnung davon
erhaschen, wie sich Gehörlose unter lauter
Hörenden fühlen? Dann besuchen Sie eine Feier
von Gehörlosen, oder gehen Sie zu einer
Aufführung eines Gebärdensprachtheaters.
Dieser Rat ist ernst gemeint. Sie lernen
dadurch mehr als aus vielen, vielen schlauen
Büchern.
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Vielleicht haben Sie ja das Glück, an einem
Abend mit Gebärdensprachpoesie teilnehmen zu
können. Das gibt es wirklich, und das ist
wunderschön. Auch wenn Sie überhaupt nichts
verstehen. "Das kann man nicht
übersetzen", hat eine Dolmetscherin auf
den Kulturtagen der Gehörlosen gesagt.
"Das ist wie bei einem Gedicht von
Enzensberger: Man muss es einfach
genießen." Auch ohne zu wissen, worum es
in dem Gedicht geht - schön vorgetragene
Gebärdensprachpoesie nimmt bei mir den
direkten Weg zur Ebene der Gefühle. So wie
sonst nur die Musik. "Die armen Hörenden
haben keine Gebärdensprachpoesie..."
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Eine sprachliche Minderheit
<o:p></o:p>
Mit der Gebärdensprache blühen Gehörlose auf,
fallen die vermeintlichen Barrieren in ihrem
Leben. In Gebärdensprache können sie sich
locker über alles unterhalten, Witze machen
(die sich unmöglich in Lautsprache übertragen
lassen) und Lieder singen (einem
Gebärdensprachchor zuzuschauen, ist einfach
phantastisch). "Wir sind nicht
behindert", erklären darum Gehörlose
immer wieder Hörenden. "Wir sind eine
sprachliche Minderheit." Und tatsächlich
erinnern die durchaus vorhandenen Probleme
Gehörloser in einer hörenden Umwelt weniger
den Sorgen Behindeter, als vielmehr den
Schwierigkeiten eines Deutschen in einem
Urlaubsland, dessen Sprache er nicht kann.
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Noch einen wesentlichen Unterschied zu
beispielsweise Rollstuhlfahrern oder Blinden
gibt es: Gehörlosigkeit kann man nicht sehen.
Wenn man als Hörender einen Gehörlosen von
hinten anspricht und er nicht reagiert, kann
kein Mensch wissen, dass er nicht stur ist,
sondern einfach nichts gehört hat. Oder Sie
fragen jemanden nach dem Weg, und er
antwortet völlig überraschend mit einer
Stimme, die grell laut und unverständlich
ist. Ich gebe zu, dass ich auch jetzt noch
manchmal einen Schreck bekomme, wenn ich
gerade nicht damit rechne. Es ist unglaublich
schwierig für Gehörlose, ihre Stimme gut zu
kontrollieren, ohne sich dabei selbst zu
hören. Nur wenigen gelingt das so gut, dass
kaum etwas zu bemerken ist, die meisten
sprechen "seltsam", manche kann man
gar nicht verstehen. Auf jeden Fall weiß ein
Hörender vorher nicht, dass sein Gegenüber
gehörlos ist und wie er sich verhalten soll.
<o:p></o:p>
Mag die Aussprache vielleicht undeutlich sein
- "stumm" sind Gehörlose nicht und
deshalb auch nicht "taubstumm".
Diesen Begriff empfinden Gehörlose sogar als
Beleidigung, und Hörende sollten ihn daher
nicht gebrauchen. Er steht zwar immer wieder
in Zeitungen, und viele Ärzte benutzen ihn,
doch das zeigt nur, wie wenig wir Hörenden
über Gehörlose wissen. Sagen Sie besser
"gehörlos". Auch das Wort
"taub" akzeptieren viele Gehörlose,
manche bevorzugen es sogar, weil es nicht die
Gehör-"losigkeit" betont.
<o:p> </o:p>
Weil Gehörlose sich selbst als sprachliche
Minderheit ansehen, ist die Gehörlosigkeit
für sie auch keine Krankheit, wie viele
Hörende sie einordnen würden. Wenn die
berühmte Märchenfee ihre Runde bei Gehörlosen
machen und jedem drei Wünsche zugestehen
würde, bekäme sie bestimmt lauter Dinge
genannt wie Haus, Reise, Auto, Computer,
Motorrad, ... und auch Gesundheit. Mit dieser
"Gesundheit" wäre aber meistens
nicht gemeint: "Ich will hören
können", sondern der Schutz vor
Krankheiten und Behinderungen, zu denen
Gehörlosigkeit eben nicht gezählt wird.
<o:p></o:p>
Das eben Geschriebene möchte ich aber
einschränken: Es gibt sehr wohl Gehörlose,
die sehr gerne hören würden. Vermutlich sind
das sogar mehr, als es zugeben würden. Diese
Gehörlosen sehen ihre Gehörlosigkeit häufig
auch als Behinderung an und versuchen, sie zu
minimieren, sie eventuell zu verbergen,
jedenfalls so "normal" (was in
diesem Fall "hörend" bedeutet) wie
möglich zu sein. Daran ist nichts
auszusetzen. Es ist eine persönliche
Einstellung, die ebenso akzeptiert werden
sollte wie die Entscheidung, sich voll auf
die eigene Gehörlosigkeit einzulassen.
<o:p> </o:p>
Ganz grob ausgedrückt gibt es also zwei
Gruppen von Gehörlosen, die sich darin
unterscheiden, ob sie die Laut- oder die
Gebärdensprache als ihre Muttersprache
ansehen. Leider lehnen einige Gehörlose die
Entscheidung der jeweils anderen Gruppe ab,
wodurch es zu Spannungen kommen kann. Dabei
haben beide Parteien die gleichen Probleme in
der Kommunikation mit Hörenden, sie gehen nur
auf verschiedene Arten damit um. Etwas mehr
Toleranz untereinander wäre sehr hilfreich,
die gemeinsamen Probleme zu lösen.
<o:p></o:p>
Irgendwie anders
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Als Lübecker, der nun in der Nähe von
Heidelberg lebt, reibe ich mir manchmal
verwundert die Augen, was für Sitten und
Gebräuche es hier gibt. Und beim Urlaub in
Frankreich, Ungarn, Dänemark oder sonstwo ist
es ebenso. Und mitunter auch, wenn ich mit
Gehörlosen Kontakt habe. Sie sind eben da,
die kleinen Unterschiede im Verhalten. Nicht
alle bei jedem Gehörlosen, aber so gaaanz
pauschal betrachtet fallen gewisse
Eigenheiten schon auf. Schließlich hat sogar
das Visuelle Theater aus Hamburg einige
Punkte in Sketche verarbeitet, die in der
Fernsehsendung "Sehen statt hören"
ausgestrahlt wurden. Hier seien drei Punkte
genannt, die mir aufgefallen sind und den
Kontakt zu Gehörlosen betreffen.
<o:p></o:p>
Wenn Sie einen Brief oder ein Fax von einem
"typischen" Gehörlosen bekommen,
werden Sie bemerken, dass es sofort zur Sache
geht. Da gibt es keine Höflichkeitsfloskeln
zur Einleitung und keine Umschreibungen, da
steht nach der Anrede sofort: "Ich will
mir deine Kreissäge ausleihen" oder
etwas ähnliches. Direkt. Das kommt einem
Hörenden schon komisch vor. Wir sind es
gewohnt, alles ganz umständlich als höfliche
Frage zu verpacken, umgeben von
nichtssagenden Anläufen und nachfolgenden
Belanglosigkeiten. Wenn ein Gehörloser so
etwas liest, weiß er manchmal gar nicht,
worum es in dem Brief eigentlich geht. Ihm
sind klare Aussagen lieber. Mit Unhöflichkeit
hat das nichts zu tun.
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Sollten Sie ein Treffen mit einem Gehörlosen
abmachen, kann es sein, dass Sie alleine am
vereinbarten Ort stehen. Manche Gehörlose
sehen Verabredungen nur dann als bindend an,
wenn sie ausdrücklich "fest"
abgemacht sind. Wollen Sie also auf Nummer
sicher gehen, fragen Sie lieber nach, ob der
Termin "fest" ist.
<o:p></o:p>
Richtig engen Kontakt zu Gehörlosen bekommen
nur wenige Hörende. Selbst Leute, die gut
gebärden können und sich schon jahrelang mit
Gehörlosen treffen, sind oft erstaunt, wie
unverbindlich die Beziehungen bleiben. Häufig
sind es nur Zweckgemeinschaften, die so lange
bestehen, bis ein gemeinsames Projekt
abgeschlossen ist. Danach bricht die
Verbindung ab oder geht zumindest stark
zurück, bis es ein neues Ziel gibt. Kontakte
ohne Anlass sind selten.
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Wenn Sie bis hier gelesen haben, dann wissen
Sie nun ein bisschen besser, wieso es nicht
so einfach ist, Gehörlosigkeit zu erklären.
Ich denke, so ganz genau kann das kein
Hörender und wahrscheinlich auch kein
Gehörloser. Denn bei aller Pauschalisierung
sollten wir bitte eines nicht vergessen:
Die Menschen sind verschieden - jeder
einzelneHallo Emely!
Danke schön für deinen Beitrag! Könntest du mir sagen woher du diesen Text hast? Ich muss das später angeben, wenn ich etwas davon verwende.
Hallo, ich bin gehörlos und höre gar nicht. seit ich geboren bin.
Aber umgehen geht schon, nur schwieriger ist es dass fremde leute kommunktion sehr sehr schwer, ich lese nur vom mund ab. Ah das klappt meistens und manchmal klappt das auch nicht.
Ich unterhalte mit gebärdesprache und stimme zu.
Ich finde gehörlosen haben nicht leicht.
Oft mal ein ganze Satz nicht angegeben worden,wahrscheinlich sind zu schnell gesprochen oder Der UT bearbeitung war kleiner Defekt.
Hallo Emely!
Danke schön für deinen Beitrag! Könntest du mir sagen woher du diesen Text hast? Ich muss das später angeben, wenn ich etwas davon verwende.
