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Thema: Contergan
Heute startet der erschütternde ARD-Zweiteiler
Meine Eltern sind Opfer von Contergan
Köln 18 Monate wurde vor Gericht gekämpft, dass dieser Film überhaupt ausgestrahlt werden darf. Wenn der TV-Zweiteiler քContergan" heute endlich in der ARD läuft, sind Wolfgang (46) und Theresa Herzog (45) erleichtert: Sie berieten die Produktionsfirma bei den Dreharbeiten zum Film, sie sind selbst contergangeschädigt und sagen: Dieser Film ist wichtig Ė damit die Opfer nicht vergessen werden."
Wolfgang Herzog und seine Frau Theresa kamen behindert zur Welt, weil ihre schwangeren Mütter die Schlaftablette Contergan nahmen. Das Mittel ist harmlos, da können Sie ganz beruhigt sein", hatten die Ärzte damals gesagt.
Theresa Herzog wurde ohne Arme geboren, die Finger wachsen aus den Schultern. Ihr Mann hat verkrüppelte Arme, musste als Kind mehrfach an den Beinen operiert werden. Die beiden kennen sich seit der 5. Realschulklasse, heirateten 1988. Vier Jahre später kommt Sohn Mirko zur Welt.
Sie hatten Angst vor der Entscheidung, ein eigenes Kind zu haben. Nicht, weil sie befürchteten, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Sondern weil sie nicht wussten, ob sie wirklich gute Eltern sein könnten.
HEUTE WISSEN SIE: ES GEHT!
Wolfgang Herzog: ĄWir haben wirklich lange überlegt, ob wir das Risiko eingehen können. Nicht aus Angst vor einer Fehlbildung, das lag bei uns ja nur an dem Contergan. Sondern weil wir uns gefragt haben: Können wir das mit unserer Behinderung überhaupt leisten? Ein Kind aufziehen, ihm das nötige Rüstzeug mitgeben, ihn fit für das Leben machen?"
Das Ehepaar wagte es und ist heute stolz auf den 15-jährigen Mirko. քIch denke, er ist uns sehr gut gelungen", sagt der Vater. Er geht in Köln aufs Gymnasium, ist dort Klassenbester." Wie empfindet Mirko das Leben mit seinen Eltern?
ĄIch bin ganz normal aufgewachsen. Natürlich weiß ich um die Behinderung meiner Eltern, ich bin ja nicht blind. Aber im Alltag hat das für mich keine Auswirkungen. Ich glaube, das Zusammenleben ist bei uns intensiver als in vielen anderen Familien."
Vor einem hüten sich die Eltern: Wir wollen unseren Sohn nicht als Ersatzpflegekraft einsetzen. Wir erziehen ihn zur Selbstständigkeit und daraufhin, dass er einmal bei uns auszieht." Wolfgang Herzog ist Verwaltungsangestellter. Seine Frau musste ihre Arbeit als Bürokauffrau aufgeben, weil als Folgeschäden ihrer Behinderung die Hüfte, die Knie und Halswirbel kaputt waren.
Beide bekommen als Contergan-Opfer jeweils 545 Rente pro Monat. Beide brauchen täglich Hilfe Ė beim Einkaufen, im Haushalt, bei der Körperpflege. Wir werden sehr stark von den Nachbarn unterstützt. Das hat sich im Laufe der Jahre fantastisch eingespielt." Kann sich Wolfgang Herzog noch erinnern, wann er das erste mal seine Behinderung bemerkte?
ĄJa. Da muß ch vier Jahre alt gewesen sein. Ich stand vor dem Waschbecken, schaute in den Spiegel und merkte plötzlich, dass meine Arme und Hände ganz anders aussehen als bei den anderen Kindern."
Quelle: Bild-Zeitung
Meine Eltern sind Opfer von Contergan
Köln 18 Monate wurde vor Gericht gekämpft, dass dieser Film überhaupt ausgestrahlt werden darf. Wenn der TV-Zweiteiler քContergan" heute endlich in der ARD läuft, sind Wolfgang (46) und Theresa Herzog (45) erleichtert: Sie berieten die Produktionsfirma bei den Dreharbeiten zum Film, sie sind selbst contergangeschädigt und sagen: Dieser Film ist wichtig Ė damit die Opfer nicht vergessen werden."
Wolfgang Herzog und seine Frau Theresa kamen behindert zur Welt, weil ihre schwangeren Mütter die Schlaftablette Contergan nahmen. Das Mittel ist harmlos, da können Sie ganz beruhigt sein", hatten die Ärzte damals gesagt.
Theresa Herzog wurde ohne Arme geboren, die Finger wachsen aus den Schultern. Ihr Mann hat verkrüppelte Arme, musste als Kind mehrfach an den Beinen operiert werden. Die beiden kennen sich seit der 5. Realschulklasse, heirateten 1988. Vier Jahre später kommt Sohn Mirko zur Welt.
Sie hatten Angst vor der Entscheidung, ein eigenes Kind zu haben. Nicht, weil sie befürchteten, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Sondern weil sie nicht wussten, ob sie wirklich gute Eltern sein könnten.
HEUTE WISSEN SIE: ES GEHT!
Wolfgang Herzog: ĄWir haben wirklich lange überlegt, ob wir das Risiko eingehen können. Nicht aus Angst vor einer Fehlbildung, das lag bei uns ja nur an dem Contergan. Sondern weil wir uns gefragt haben: Können wir das mit unserer Behinderung überhaupt leisten? Ein Kind aufziehen, ihm das nötige Rüstzeug mitgeben, ihn fit für das Leben machen?"
Das Ehepaar wagte es und ist heute stolz auf den 15-jährigen Mirko. քIch denke, er ist uns sehr gut gelungen", sagt der Vater. Er geht in Köln aufs Gymnasium, ist dort Klassenbester." Wie empfindet Mirko das Leben mit seinen Eltern?
ĄIch bin ganz normal aufgewachsen. Natürlich weiß ich um die Behinderung meiner Eltern, ich bin ja nicht blind. Aber im Alltag hat das für mich keine Auswirkungen. Ich glaube, das Zusammenleben ist bei uns intensiver als in vielen anderen Familien."
Vor einem hüten sich die Eltern: Wir wollen unseren Sohn nicht als Ersatzpflegekraft einsetzen. Wir erziehen ihn zur Selbstständigkeit und daraufhin, dass er einmal bei uns auszieht." Wolfgang Herzog ist Verwaltungsangestellter. Seine Frau musste ihre Arbeit als Bürokauffrau aufgeben, weil als Folgeschäden ihrer Behinderung die Hüfte, die Knie und Halswirbel kaputt waren.
Beide bekommen als Contergan-Opfer jeweils 545 Rente pro Monat. Beide brauchen täglich Hilfe Ė beim Einkaufen, im Haushalt, bei der Körperpflege. Wir werden sehr stark von den Nachbarn unterstützt. Das hat sich im Laufe der Jahre fantastisch eingespielt." Kann sich Wolfgang Herzog noch erinnern, wann er das erste mal seine Behinderung bemerkte?
ĄJa. Da muß ch vier Jahre alt gewesen sein. Ich stand vor dem Waschbecken, schaute in den Spiegel und merkte plötzlich, dass meine Arme und Hände ganz anders aussehen als bei den anderen Kindern."

Quelle: Bild-Zeitung
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- 7. November 2007 10:54
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