Schwangere und 3 Kinder überfahren!
Transporter verursacht Unfall - rote Ampel übersehen

WIEBKE STREHLOW

Ein zertrümmerter Buggy liegt am Straßenrand. Daneben zwei kaputte Kinderfahrräder. Wenige Meter entfernt kümmern sich Notärzte und Sanitäter um drei Jungen. Die Kinder wimmern vor Schmerzen. Der Fahrer (45) eines Ford Transit verursachte gestern Mittag an der Kreuzung Saseler Chaussee/Ruhwinkel (Sasel) einen schweren Unfall. Er erfasste drei Kinder und eine schwangere Frau mit seinem Fahrzeug. Jens-Uwe P. hatte eine rote Ampel übersehen - wegen der tief stehenden Sonne.

Es ist 14 Uhr, als die zwei elf- und zwölfjährigen Jungen mit ihren Rädern an der roten Ampel halten. Neben ihnen steht eine schwangere Frau mit ihrem dreijährigen Sohn Ahad D., der im Buggy sitzt. Als die Ampel auf Grün springt, gehen die Fußgänger los. Sie befinden sich mitten auf der Straße, da kommt der Kleintransporter angerast. Der Fahrer erfasst die Fußgänger. Der Dreijährige wird aus dem Buggy gerissen und mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Auch die Schwangere wird durch die Wucht des Aufpralls über den Asphalt geschleudert. Die beiden anderen Jungen bleiben verletzt auf der Straße liegen.

Etwa 20 Retter rasen sofort zum Unfallort und kümmern sich um die Opfer. Der Zwölfjährige wird schwer verletzt in die Klinik Heidberg gebracht. Der Elfjährige kommt mit Beinverletzungen ins Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Auch der Dreijährige wird mit seiner Mama in die Klinik gebracht. Er hat Prellungen, Platzwunden und Bauchverletzungen. Ob das ungeborene Kind der Mutter den schweren Unfall überleben wird, ist unklar.

Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer von der tief stehenden Sonne geblendet wurde und deshalb die rote Ampel übersah. Der Mann kam ebenfalls ins Krankenhaus. Er hat einen schweren Schock. "Mein Angestellter stand völlig neben sich. Er sagte nur, dass das alles furchtbar sei", sagt der Chef des Unfallfahrers.

Info:
Experten-Tipps

Tief stehende Sonne, Glätte, Nebel - wie verhalte ich mich da als Autofahrer richtig? Polizeisprecherin Christiane Leven "Die Geschwindigkeit muss immer an die Verkehrssituation angepasst werden. Notfalls muss man halt im Schritttempo fahren." ADAC-Sprecher Matthias Schmitting dazu "Wenn ich als Autofahrer so von der Sonne geblendet werde, dass ich nichts mehr sehen kann, muss ich halt rechts ranfahren. Genauso ist es bei Glätte und Nebel."

quelle : mopo.de