Berlin - Für Götz George war sein Alter nie ein Thema˻. Der Sohn von Heinrich George und Berta Drews ist jetzt im 70. Lebensjahr und lebt auf Sardinien, in Berlin und in Hamburg.
Seine Rollen sucht er sich sehr genau aus, sein darstellerisches Spektrum ist enorm und reicht vom raubeinigen Kommissar Schimanski und einem schwulen Taschendieb über einen KZ-Kommandanten und einen Alzheimer-Kranken bis zu einem Boxer und einem homosexuellen Massenmörder. Jetzt spielt er einen Blinden. Zu seinem Alter, seinem neuen TV-Film Novembermann˻ in der ARD an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr, den deutschen Fernsehprogrammen und anderen Themen äußerte sich George in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
dpa: Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, die Rolle eines Blinden in Novembermann˻ anzunehmen?
George: Es geht mir um die große Aufmerksamkeit für gute Stoffe wie jetzt zum Beispiel beim Novembermann˻. Es ist ein sehr menschliches Buch, wunderbar zu spielen, denn es beinhaltet die ganze Bandbreite: Humor, Zynismus, Trauer, Freude - besser kannst du als Schauspieler nicht bedient werden. Es ist eine zu Herzen gehende, wunderbare Geschichte. Der eine kann vom anderen lernen, mit Leben umzugehen, zum Beispiel ein bisschen Bohemien zu sein, und der andere kann lernen, etwas ruhiger zu werden, mehr nachzudenken.
Es war ein Novum für mich, es ist spannender als vieles andere, was ich gespielt habe. Wenn man Henry, den ich spiele, von Anfang an verfolgt, macht er eine richtige Entwicklung durch, gespickt mit feinem Humor. Das Buch lag schon zwei Jahre auf dem Tisch und ich fragte mich, warum es vom Sender nicht angenommen wurde. Es war nicht mal zu korrigieren, es war perfekt. Das gibt es sehr selten.
dpa: Warum war es so schwer, den Film an den Mann beziehungsweise den Sender zu bringen?
George: Es ist das Wettrennen um die Quoten, das Armdrücken mit den Privaten. Aber das ist Kraftverschwendung, die Privaten sollen ihren Kram, ihren Schwachsinn machen, und die Öffentlich-Rechtlichen machen Anspruchsvolles, so Gott will, und können dadurch den Zuschauer auch erziehen. Was habe ich in den letzten Jahren alles versucht, bis man Stoffe finanziert bekommt! Mein letzter Kraftakt war Maria an Callas˻. Aber ich kann mich nicht selbst überall reinhängen, das ist auch aufdringlich. Manchmal muss man sogar noch sein eigenes Geld mitbringen, wie 1999 für Nichts als die Wahrheit˻. Er war ein ganz wichtiger und guter Film, doch die Verantwortlichen hatten Angst vor dem Thema, in dem es um die Geschichte des KZ-Arztes Mengele ging.
dpa: Sind Sie durch Kritiken auch verletzt worden?
George: Ich habe sie nie richtig gelesen. Schon meine Mutter Berta Drews hat mich entsprechend geimpft. Sie sagte: Du bist dein bester Kritiker. Kein Kritiker kann dich beschreiben. Du musst deine Wertigkeit selber finden.˻
dpa: Wie sehen Ihre nächsten Pläne und Rollenangebote aus?
George: Ich hoffe immer wieder, attraktive Stoffe vorgelegt zu bekommen. Es gibt auch wunderbare Rollen im Alter, manchmal muss man eben etwas länger warten. Mal sehen, wie es aussieht, wenn ich 75 oder 80 Jahre alt bin. Natürlich sagt jeder Schauspieler: Am liebsten wäre mir, wenn ich auf der Bühne tot umfalle˻. Das will ich nicht auch noch sagen, aber es wäre schön, wenn man den Beruf solange ausüben könnte, wie es die Kondition zulässt.
dpa: Sie stehen im 70. Lebensjahr. Ist das Alter ein Problem für Sie?
George: Nö, das Alter war für mich nie ein Thema, das gibt es ja auch in unserem Beruf nicht. Ich habe viele Rollen gespielt, für die ich zum Beispiel anderthalb Stunden in der Maske saß und mir meine Haare weiß färben ließ. Das ist eben die Wollust an der Schauspielerei: eine Figur zu spielen, die älter ist als man selbst.
dpa: Ist das ein Doppelleben?
George: Nein, aber ich steigere mich schon bis zu einem gewissen Grad in eine Rolle hinein.
dpa: Kommt der Mensch Götz George zu kurz in Ihrem Leben?
George: Nein, der hat schon Freiraum. Ich habe nach Dreharbeiten mindesten vier bis sechs Wochen Zeit, mich wieder für eine andere Produktion vorzubereiten. Mein Freiraum heißt Sardinien, ich bin auf der Insel, wenn eine Produktion abgeschlossen ist. Man braucht Freiräume im Leben, um die letzten Freunde nicht zu verlieren. Und die Natur gibt mir Kraft. Man ist ja auch in einem Alter, wo die Kondition nachlässt, da genügt dir eine solche Insel. Alt werde ich, daran gibt es nichts zu deuteln. Ich muss eben meine Kondition so gut wie möglich halten, aber damit habe ich keine Schwierigkeiten.
dpa: Gibt es für Sie dauerhafte Beziehungen?
George: Nee, das war in meinem Leben nie sehr vordergründig. Der Beruf bringt zwar Freunde mit sich, du lernst Menschen kennen und verlässt sie auch wieder. Klammern kann ich nicht, zudem war ich immer ein Einzelgänger.
dpa: Was ist heute Ihre Heimat? Und hat Ihre Vaterstadt Berlin für Sie eine besondere Bewandtnis?
George: Nö, ich war ja kaum hier. In meinen fast 60 Berufsjahren war ich immer in Hotels, in Köln, in Hamburg oder München oder sonstwo. Ich habe mich zwar immer gewundert, dass ich in Berlin nie beschäftigt werde, aber das habe ich dann irgendwann akzeptieren müssen. Dann ist es eben so wie es ist. Aber ich habe diese Nabelschnur zu meiner Heimat Berlin nie verloren, und das hat sich ausgezahlt, denn die Stadt hat nach der Wende doch aufgeholt.
dpa: Möchten Sie in Ihrer Vaterstadt Berlin alt werden?
George: Nein, ich muss die Wechselwirkung haben - Sardinien, Hamburg, Berlin.
dpa: Was halten Sie von Angeboten aus der Filmstadt Babelsberg, immerhin sind die Studios, in denen auch Ihr Vater Heinrich George gearbeitet hat, fast nur einen Steinwurf weit von Ihrem Vaterhaus in Berlin entfernt?
George: Nein, da drehen doch nur noch die Amerikaner. Das sind auch keine Produktionen für mich. Mein Vater hatte da noch den lokalen Vorteil durch unser Haus in der Nähe. (Heinrich George starb 1946 im Alter von 52 Jahren im sowjetischen Internierungslager Sachsenhausen bei Berlin und wurde in einem nahe gelegenen Waldstück begraben. Das lange verschollene Grab wurde nach dem Abzug der Roten Armee aus Deutschland von seiner Familie ausfindig gemacht, die ihn 1994 auf einen Friedhof in Berlin-Zehlendorf umbetten ließ
.
quelle:www.mopo.de
wenn tatort da mit schauspieler da gucke ich ab zu mal :D

Seine Rollen sucht er sich sehr genau aus, sein darstellerisches Spektrum ist enorm und reicht vom raubeinigen Kommissar Schimanski und einem schwulen Taschendieb über einen KZ-Kommandanten und einen Alzheimer-Kranken bis zu einem Boxer und einem homosexuellen Massenmörder. Jetzt spielt er einen Blinden. Zu seinem Alter, seinem neuen TV-Film Novembermann˻ in der ARD an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr, den deutschen Fernsehprogrammen und anderen Themen äußerte sich George in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
dpa: Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, die Rolle eines Blinden in Novembermann˻ anzunehmen?
George: Es geht mir um die große Aufmerksamkeit für gute Stoffe wie jetzt zum Beispiel beim Novembermann˻. Es ist ein sehr menschliches Buch, wunderbar zu spielen, denn es beinhaltet die ganze Bandbreite: Humor, Zynismus, Trauer, Freude - besser kannst du als Schauspieler nicht bedient werden. Es ist eine zu Herzen gehende, wunderbare Geschichte. Der eine kann vom anderen lernen, mit Leben umzugehen, zum Beispiel ein bisschen Bohemien zu sein, und der andere kann lernen, etwas ruhiger zu werden, mehr nachzudenken.
Es war ein Novum für mich, es ist spannender als vieles andere, was ich gespielt habe. Wenn man Henry, den ich spiele, von Anfang an verfolgt, macht er eine richtige Entwicklung durch, gespickt mit feinem Humor. Das Buch lag schon zwei Jahre auf dem Tisch und ich fragte mich, warum es vom Sender nicht angenommen wurde. Es war nicht mal zu korrigieren, es war perfekt. Das gibt es sehr selten.
dpa: Warum war es so schwer, den Film an den Mann beziehungsweise den Sender zu bringen?
George: Es ist das Wettrennen um die Quoten, das Armdrücken mit den Privaten. Aber das ist Kraftverschwendung, die Privaten sollen ihren Kram, ihren Schwachsinn machen, und die Öffentlich-Rechtlichen machen Anspruchsvolles, so Gott will, und können dadurch den Zuschauer auch erziehen. Was habe ich in den letzten Jahren alles versucht, bis man Stoffe finanziert bekommt! Mein letzter Kraftakt war Maria an Callas˻. Aber ich kann mich nicht selbst überall reinhängen, das ist auch aufdringlich. Manchmal muss man sogar noch sein eigenes Geld mitbringen, wie 1999 für Nichts als die Wahrheit˻. Er war ein ganz wichtiger und guter Film, doch die Verantwortlichen hatten Angst vor dem Thema, in dem es um die Geschichte des KZ-Arztes Mengele ging.
dpa: Sind Sie durch Kritiken auch verletzt worden?
George: Ich habe sie nie richtig gelesen. Schon meine Mutter Berta Drews hat mich entsprechend geimpft. Sie sagte: Du bist dein bester Kritiker. Kein Kritiker kann dich beschreiben. Du musst deine Wertigkeit selber finden.˻
dpa: Wie sehen Ihre nächsten Pläne und Rollenangebote aus?
George: Ich hoffe immer wieder, attraktive Stoffe vorgelegt zu bekommen. Es gibt auch wunderbare Rollen im Alter, manchmal muss man eben etwas länger warten. Mal sehen, wie es aussieht, wenn ich 75 oder 80 Jahre alt bin. Natürlich sagt jeder Schauspieler: Am liebsten wäre mir, wenn ich auf der Bühne tot umfalle˻. Das will ich nicht auch noch sagen, aber es wäre schön, wenn man den Beruf solange ausüben könnte, wie es die Kondition zulässt.
dpa: Sie stehen im 70. Lebensjahr. Ist das Alter ein Problem für Sie?
George: Nö, das Alter war für mich nie ein Thema, das gibt es ja auch in unserem Beruf nicht. Ich habe viele Rollen gespielt, für die ich zum Beispiel anderthalb Stunden in der Maske saß und mir meine Haare weiß färben ließ. Das ist eben die Wollust an der Schauspielerei: eine Figur zu spielen, die älter ist als man selbst.
dpa: Ist das ein Doppelleben?
George: Nein, aber ich steigere mich schon bis zu einem gewissen Grad in eine Rolle hinein.
dpa: Kommt der Mensch Götz George zu kurz in Ihrem Leben?
George: Nein, der hat schon Freiraum. Ich habe nach Dreharbeiten mindesten vier bis sechs Wochen Zeit, mich wieder für eine andere Produktion vorzubereiten. Mein Freiraum heißt Sardinien, ich bin auf der Insel, wenn eine Produktion abgeschlossen ist. Man braucht Freiräume im Leben, um die letzten Freunde nicht zu verlieren. Und die Natur gibt mir Kraft. Man ist ja auch in einem Alter, wo die Kondition nachlässt, da genügt dir eine solche Insel. Alt werde ich, daran gibt es nichts zu deuteln. Ich muss eben meine Kondition so gut wie möglich halten, aber damit habe ich keine Schwierigkeiten.
dpa: Gibt es für Sie dauerhafte Beziehungen?
George: Nee, das war in meinem Leben nie sehr vordergründig. Der Beruf bringt zwar Freunde mit sich, du lernst Menschen kennen und verlässt sie auch wieder. Klammern kann ich nicht, zudem war ich immer ein Einzelgänger.
dpa: Was ist heute Ihre Heimat? Und hat Ihre Vaterstadt Berlin für Sie eine besondere Bewandtnis?
George: Nö, ich war ja kaum hier. In meinen fast 60 Berufsjahren war ich immer in Hotels, in Köln, in Hamburg oder München oder sonstwo. Ich habe mich zwar immer gewundert, dass ich in Berlin nie beschäftigt werde, aber das habe ich dann irgendwann akzeptieren müssen. Dann ist es eben so wie es ist. Aber ich habe diese Nabelschnur zu meiner Heimat Berlin nie verloren, und das hat sich ausgezahlt, denn die Stadt hat nach der Wende doch aufgeholt.
dpa: Möchten Sie in Ihrer Vaterstadt Berlin alt werden?
George: Nein, ich muss die Wechselwirkung haben - Sardinien, Hamburg, Berlin.
dpa: Was halten Sie von Angeboten aus der Filmstadt Babelsberg, immerhin sind die Studios, in denen auch Ihr Vater Heinrich George gearbeitet hat, fast nur einen Steinwurf weit von Ihrem Vaterhaus in Berlin entfernt?
George: Nein, da drehen doch nur noch die Amerikaner. Das sind auch keine Produktionen für mich. Mein Vater hatte da noch den lokalen Vorteil durch unser Haus in der Nähe. (Heinrich George starb 1946 im Alter von 52 Jahren im sowjetischen Internierungslager Sachsenhausen bei Berlin und wurde in einem nahe gelegenen Waldstück begraben. Das lange verschollene Grab wurde nach dem Abzug der Roten Armee aus Deutschland von seiner Familie ausfindig gemacht, die ihn 1994 auf einen Friedhof in Berlin-Zehlendorf umbetten ließ

quelle:www.mopo.de
wenn tatort da mit schauspieler da gucke ich ab zu mal :D
- ·
- Melden
- ·
- 27. November 2007 13:03
Jepp hatte ich auch früher mal geguckt war aber net schlecht...Guter Schauspieler ggggg :1booboo1:
Quote:
Originalpost von: "Frenychenlein
Jepp hatte ich auch früher mal geguckt war aber net schlecht...Guter Schauspieler ggggg :1booboo1:stimmt er guter schauspieler u interesant sehr
Quote:
Hab damals seine Rolle in den Krimi-Filmen gerne angeschaut! :biggrin:
Originalpost von: "Ditta
Hui, schimi ist schon siebzig und das sieht man bei ihm gar net an! :wink: Hab damals seine Rolle in den Krimi-Filmen gerne angeschaut! :biggrin:
stimmt...er schon ja sebzig jahre alt geworden u fit er schon ja

Hut ab!Habe alle seiner Filme gesehen.:wacko:
Götz....im Film cool...im Privatleben sehr scheu !
Man sieht ihm gar nicht an, dass er schon uralt ist. Komisch! Hat er vielleicht eine Perücke auf. Normalerweise hätte er bei seinem hohen Alter eher schüttere Haare, oder! Irgendwie geschummelt! :bowl::bowl:
My Bruder ware schon vor 8.Jahre in Sardinien (Italien) beim Restraunat plötzlich getroffen Götz George und unterhalten und schöne Foto gemacht.:baff:
Ich will auch Götz George sehen erleben hmmm.
Ich will auch Götz George sehen erleben hmmm.
Oh,damals war ich Schimanski - Fan und bei Tatort immer geguckt,dass Streithähner zwischen Schimanski und Thanner (Erhard Falk) immer.
Das war tolle Film. Götz George ist schon 70 Jahre alt. Hmm,er hat schon weiße Haare gekriegt?:tongue:
Das war tolle Film. Götz George ist schon 70 Jahre alt. Hmm,er hat schon weiße Haare gekriegt?:tongue:
Alle Zeiten sind GMT +1. Jetzige Uhrzeit ist 9:27.